1. Das Augsburger Gebet
2. Text
3. Übersetzung
4. Quellen[]
1. Das Augsburger Gebet[]
Das Augsburger Gebet oder auch rheinfränkisches Gebet genannt entstand im späten 9. Jahrhundert (etwas nach 880). Aufgrund der Sprache lässt sich Lothringen als Entstehungszeit und -ort denken. Das Gebet wurde aus dem lateinischen übernommen.
Der althochdeutsche Text besteht aus Langversen aus je zwei Kurzverse mit ostfridischen Endreim. Die Langverse sind nicht abgesetzt , jedoch am Ende durch Punkte gekennzeichnet.
Im Gebet geht es um Vegebung der Sünden und um Gottes Barmherzigkeit und gehört somit in den Umkreis des Bußsakraments.
2. Text[]
Got, thir eigenhaf ist,/ thaz io genathih bist:
Intfaa gebet unsar,/ thes bethurfen uuir sar,
thaz uns thio ketinun/ bindet thero sundun,
thinero mildo/ genad intbinde haldo.
3. Übersetzung[]
Es gibt verschiedene Übersetzungen, die hier aufgeführt werden:
1. Übersetzung
Gott, es ist dir eigenthümlich,
daß du immer barmherzig bist.
Erhöre unser Gebet, das brauchen wir baldigst,
daß uns-uns fesseln die Ketten der Sünden -
die Gnade deiner Barmherzigkeit bald befreie!
(http://www.gedichtepool.de/thema/mittelalter.htm#7)
2. Übersetzung
Gott, dir ist es eigen,
daß du stets gnädig bist:
empfange unser Gebet, dessen bedürfen wir jetzt
damit uns, die uns Ketten der Sünden gefangen halten,
die Gnade deiner Barmherzigkeit bald befreie.
(Wisniewski 2003: 226)
3. Übersetzung
Gott, es ist dir weissagen,
wir, dass du stes gnädig bist:
empfange unser Gebet, wir bedürfen dessen so sehr,
auf das uns, die wir in den Ketten der Sünden gefesselt sind,
die Gnade deiner Barmherzigkeit rasch erlöse.
(Embach 2007: 534)
Die rotgefärbten Wörter stellen die Hauptunterschiede dar. Die grüngefärbten Wörter Unterschiede, die nebensächlich sind.
4. Quellen[]
(http://www.gedichtepool.de/thema/mittelalter.htm#7)
Roswitha Wisniewski, Deutsche Literatur vom 8. bis 11. Jahrhundert, Weidler Buchverlag Berlin, 2003 (Band 28)
Michael Embach, Trier Literaturgeschichte das Mittelalter, Kliomedia GmbH Trier, 2007 (Band 8)