Allgemeines Vorgehen[]
Um ein althochdeutsches Schwaches Verb richtig bestimmen zu können, ist es nötig, die Unterschiede zwischen starken und schwachen Verben zu kennen und es somit als solches zu erkennen; die Merkmale der drei Untergruppen -ên, -ôn und -jan Verben unterscheiden zu können, und die Flexionsendungen zu beherrschen.
Den Anfang macht, wie bei jeder Verbbestimmung, die Bestimmung, ob eine finite oder infinite Form vorliegt, und im Falle einer finiten die Bestimmung von Numerus, Person, Modus und Tempus.
Nehmen wir als Beispiel "er zelita": 3. Person Singular Indikativ Präteritum
Zweitens bestimmen wir, ob es ein schwaches Verb ist, woran wir das erkennen, und in welche Kategorie es fällt.
Bsp.: "er zelita": schwaches Verb(da Dentalsuffix vorhanden), jan-Verb(da -i- als Bindevokal)
Und drittens werden noch die Stammformen des Verbs gebildet.
Bsp.: "er zelita": zellen, zelita, gizelit
Übungsbeispiele[]
er antlingôta:
3. Person Sg. Ind. Prät.
sw.V.(Dentalsuffix), ôn-Verb
antlingôn, antlingôta, giantlingôt
ir sagêtît:
2. Person Pl. Konj. Prät.
sw.V.(Dentalsuffix), ên-Verb
sagên, sagêta, gisagêt
gitrenkit:
Part. Prät.
sw.V.(Dentalsuffix), jan-Verb
trenken, trankta, gitrenkit
Literatur[]
- Bergmann, Rolf/Pauly, Peter/Moulin, Claudine (2007): Alt- und Mittelhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Grammatik der älteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte. 7. überarbeitete Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen.
- Schützeichel, Rudolf (2006): Althochdeutsches Wörterbuch. 6. Auflage, überarbeitet und um die Glossen erweitert. Tübingen: Max Niemeyer Verlag.